Darrprobe

Die Darrmethode (Darrprobe) dient der genauen Bestimmung der Holzfeuchte (u%) durch Verdampfen des im Holz enthaltenen Wassers und ist die genaueste und sicherste Methode zur Ermittlung der Werte.

Die Darrmethode – Feuchtigkeitsbestimmung – muss wie folgt durchgeführt werden: Das zu prüfende Holz (Probe) wird nach dem Herausschneiden aus dem Brett unverzüglich auf einer Präzisionswaage gewogen. Das Wiegeergebnis ist das Nassgewicht mu des Holzes. Anschliessend wird das Holz in einem Darrofen bei einer Temperatur von 103°C ±2°C so lange getrocknet, bis die gesamte Holzfeuchte verdampft ist. Die Dauer der Darrung richtet sich nach Grösse und Holzart des Probekörpers und nimmt je nach Grösse und Holzart mehrere Stunden in Anspruch. Das abschliessende Wiegen des Probekörpers ergibt das Darrgewicht mo. Um sicher zu gehen, dass das Darrgewicht erreicht wurde, ist es sinnvoll, den Probekörper während der Darrung mehrmals (ca. 4 Stunden Zyklus) zur Probe zu wiegen. Erst nachdem keine Gewichtsabnahme mehr registriert wird, ist das Darrgewicht mu (0% [r0] atro) erreicht.

Im Falle von Feuchtemessungen bei Spänen oder Hackschnitzeln muss analog (ohne Zuschnitt) verfahren werden.

Der Feuchtigkeitsgehalt u% errechnet sich nach folgender Formel:

u (%) = (mu – mo) ÷ mo x 100

Schicht- und Gabelprobe

Darren

Quellen:
Entnahme einer Darrprobe (Schicht- und Gabelprobe) aus einem Brett
(Bemerkung: Schicht- und Gabelprobe werden hier nicht weiter behandelt!)
HILDEBRAND – Die Holztrocknung (1979)

Um genaue Werte bei der Darrprobe zu erhalten, sind unbedingt folgende Punkte zu beachten: da die Feuchtigkeit innerhalb eines Brettes sehr unterschiedlich sein kann, muss die Darrprobe entsprechend dem Bild herausgeschnitten werden.

Abstand vom stirnseitigen Ende (Stirnende) des Brettes bis zum Probenbereich ~500 mm. Der Grund hierfür ist, dass das Brett im Allgemeinen im Stirnbereich trockener ist als zur Brettmitte hin. Es muss besonders darauf geachtet werden, dass der Trennvorgang die Schnittflächen nicht erhitzt, da sonst bereits an der Probe ein Feuchteverlust auftreten kann. Vor dem Wiegen sind alle Spänereste bzw. alle Faserausrisse von der Probe zu entfernen. Das unverzügliche Wiegen und der unmittelbar anschliessende Darrprozess sichern eine erfolgreiche Ermittlung des Darrgewichts.

Hinweis: Im Notfall helfen bei unvorhergesehenen Unterbrechungen Aluminiumfolie, in der die Probe kurzzeitig luftdicht verpackt wird, um jegliche Feuchtigkeitsaufnahme auszuschliessen.

Zu Verkürzung der Darrzeit kann die Probe auch mittels eines Stecheisens in kleinere Stücke aufgespalten und insgesamt gedarrt resp. gewogen werden.
Achtung: Jeglicher Verlust am Probekörper in Form von Spänen oder Splittern muss während des gesamten Prozesses vermieden werden, andernfalls ist das Ergebnis unbrauchbar.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass vor dem letzten Wiegevorgang auf der Präzisionswaage eine Abkühlung der Probe im Darrofen bei abgeschalteter Heizung sinnvoll ist.

Im Labor eines Holzbearbeitungsbetriebes benötigt man für die Darrprobe einen geeigneten Darrofen sowie eine elektronische Präzisionswaage. Das Messergebnis wird für Qualitätsnachweise entsprechend protokolliert.

Messung der Holzfeuchte durch elektrische Widerstandsmessung

Die elektrische Widerstandsmessung wird an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Aus diversen Gründen kann in der Praxis nicht auf diese Form der Feuchtemessung verzichtet werden. Es gibt Messsysteme, die im Durchlauf arbeiten und mit denen eine kontinuierliche Messung im laufenden Prozess durchgeführt werden kann.

Moderne Messgeräte zur Feuchtemessung arbeiten kontaktlos.

Physik des Holzes und der Holzwerkstoffe ISBN: 978-3-446-44526-0 Peter Niemz und Walter Sonderegger
Technologie des Holzes und der Holzwerkstoffe  ISBN: 978-3-642-49474-1 Franz F.P. Kollmann

Storch Industrie-Anlagen GmbH
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